Friedrich Nicolas Manskopf

Atelierfoto von 1890
Original in schwarz-weiß auf dünnem Karton
Maße: 9,3 x 14,4cm
Neben seiner geschäftlichen Tätigkeit galt der Musik immer sein Hauptinteresse. Schon während seiner Schulzeit begann Nicolas Manskopf seine Musikaliensammlung aufzubauen, die er im Laufe der Jahre immens erweiterte. 1892 umfasste seine Sammlung 15 000 Exponate, die er bereits 1894 auf 30 000 vergrößern konnte. Aufgrund der stetigen Expansion seiner Sammlung zog Nicolas Manskopf mehrfach innerhalb Frankfurts um. Zunächst war diese ab 1900 in der Wiesenhüttenstraße 18 untergebracht und wurde dann 1909 in ein Haus am Untermainkai 27 verlegt. Im Verlauf der Umzüge wurde die Sammlung zum Musikhistorischem Museum und nach dem Tod seiner Mutter 1923 zog er mit diesem in sein Elternhaus am Untermainkai 54.
Nicolas Manskopfs Interesse an Musik wurde durch Konzertbesuche und den Bekanntenkreis der Familie geweckt. Vor allem die Bekanntschaft mit der aus Frankfurt stammenden Sängerin Mathilde Marchesi hatte einen großen Einfluss auf ihn. Trotz ihres Umzugs nach England besuchte er sie regelmäßig und kam so mit zahlreichen bedeutenden SängerInnen und MusikerInnen in Kontakt. Des Weiteren besuchte er regelmäßig Konzerte und Opernaufführungen in Frankfurt und nahm an Diners nach diesen Veranstaltungen teil. Dies ermöglichte ihm, seine Sammlung regelmäßig um Erinnerungsstücke von KünstlerInnen zu erweitern.
Manskopfs Museum im Spiegel der Presse

Original in schwarz-weiß auf festem braunen Karton
Maße der Fotografie: 28,7 x 22,5 cm
Maße mit Karton: 41,5 x 34,4 cm
Frankfurt am Main
Aber nicht nur in Deutschland wurde voller Lob über Manskopf berichtet, sondern auch in England und Frankreich. Im Juli 1902 lobte The Musical Times Manskopf für sein Engagement, das Interesse an englischen MusikerInnen in Deutschland zu fördern. Anlass für dieses Lob ist seine sogenannte „The English Coronation Exhibition", die erste ihrer Art in Deutschland. Im Oktober 1913 bezeichnet The Musical Times Manskopfs Sammlung von „portraits, autographs, medals, scores [and] theatre bills of important premiéres“ als konkurrenzlos. Des Weiteren übertreffe seine Spezialausstellung zu André-Ernest-Modeste Grétry das dem Komponisten gewidmete Museum in Liége.
Genau wie die englische Musical Times betonte die französische Zeitschrift L’Europe Artiste, dass Manskopf bei seiner Sammeltätigkeit keinen Unterschied zwischen den Nationalitäten machen würde. Manskopf habe sein Leben ohne kaufmännischen Gedanken seinem Museum gewidmet. Des Weiteren bezeichnete sie ihn als „jeune et sympathique historien de la Musique [et] grand ami de la France“. Manskopf organisierte 1901 eine Ausstellung über den französischen Komponisten Hector Berlioz. Als erste dem Komponisten gewidmete Ausstellung in Deutschland erreichte sie in den internationalen Medien große Wirksamkeit.
[anonym:] Occasional Notes. In: The Musical Times vom 1.7.1902, S. 463-464.
[anonym:] Occasional Notes. In: The Musical Times vom 1.10.1913, S. 650-652.
Droste, Carlos: Wanderungen durch das Musikhistorische Museum von Fr. Nicolas Manskopf zu Frankfurt a.M. In: Frankfurter Musik- und Theater-Zeitung vom 21.12.1907, S. 1-3.
Rhod, Fernand: Silhouettes Contemporaines. M. Fr. Nicolas Manskopf. In: L’Europe Artiste vom 20.12.1896.